Philosophie

Buddhismus

  "Sieh, was zu sehen ist und erkenne, was es zu erkennen gibt. So kannst du dich von Illusionen und Leiden befreien."

 

So sprach Buddha in seinem berühmten "Löwengebrüll".

 

Lasst uns also sein wie Löwen und Löwinnen, um uns gegen Zweifel und ängste zu wehren und unser Recht auf Erwachen einzufordern. Dies erfordert Mut und beharrliche Disziplin und das ist nicht leicht.

Ein Löwe, der brüllt, hat sich klar entschieden, dies zu tun. Er hat nicht erst einmal eine andere Stimmlage ausprobiert oder überlegt, ob er doch nicht brüllen soll. Sondern für ihn war es eine ganz klare Sache.

Auch wir sollten so praktizieren. Wenn wir erst dies ausprobieren, dann etwas anderes in Angriff nehmen und dabei noch an etwas anders denken, dann ist es so, als ob wir viele kleine Wege im Dschungel freischlagen anstatt einen gut ausgetretenen Pfad für unser Fortkommen zu wählen.

 

Ajahn Chah, ein buddhistischer Mönch aus der thailändischen Thammayut-Tradition, nannte dies "den einen Sitz einnehmen". Was hat er damit gemeint? Er wollte uns klarmachen, dass wir unsere spirituelle Praxis einhalten sollen: Mit Respekt, Achtung, Disziplin und Gelassenheit bringt man auf ganz einfache Art und Weise Ganzheit und Gleichmut in sein Leben. Damit können wir auch die Lehren Buddhas besser verstehen: Dass alles Leiden durch Festhalten verursacht wird und daß jeder Mensch die Möglichkeit der Befreiung hat. Und dann wird uns auch klar, wie wir uns ganz einfach befreien können: Es ist ein Weg des Loslassens, den Ajahn Chah so beschrieben hat:

 

"Wenn du ein bisschen loslässt, dann gewinnst du ein bisschen Frieden. Wenn du mehr loslässt, gewinnst du mehr Frieden. Immer wenn du etwas festhältst, lass es los und kehre zu dem einen Sitz zurück. Bleibe offen und gelassen."

 

Die Meditation

Meditation ist eine hervorragende Methode, um Abstand vom Alltag zu gewinnen. Sie ist auch dazu geeignet, wieder Energie zu sammeln, wenn das Training zu anstrengend wird.

 

Setzen Sie sich in den Lotossitz, und schließen Sie die Augen. Alternativ zum Lotossitz können Sie sich auch im Schneidersitz oder im Kniesitz hinsetzen. Legen Sie Ihre Unterarme auf die Oberschenkel. Die linke Hand befindet sich dabei unter der rechten. Atmen Sie durch die Nase ein und durch den Mund aus. Der Mund bleibt dabei leicht geöffnet. Die Schultern entspannen und - besonders wichtig - den Rücken gerade halten.

 

 

Die Wahl - einige Sätze aus den Upanishaden

"Es gibt immer etwas, was für die Menschen besser und etwas, das für sie angenehmer ist. Beide führen zu etwas Verschiedenem und sind die Bindung der Menschen. Wer das Bessere wählt, erlangt sein Heil. Wer sich für das Angenehmere entscheidet, der verfehlt den Sinn des Lebens.

Der Mensch hat stets die Wahl zwischen dem Angenehmeren und dem Besseren. Wenn er weise ist, trifft er die rechte Entscheidung und zieht das Bessere dem Angenehmeren vor. Ist er aber töricht, dann entscheidet er sich für das Angenehmere, für Reichtum und Sicherheit."

 

(Katha Upanishade)

 

Der Weg der Erleuchtung

Der Schüler war nun schon einige Jahre im Kloster. Das Leben hatte seinen Rhythmus bekommen und er trainierte schon seit einigen Monaten ohne etwas Neues gelernt zu haben. Eines Tages kam der Meister zu ihm und beobachtete ihn beim Training. Die Gelegenheit erschien dem Schüler günstig und so beschloss er, ihm ein paar Fragen zu stellen.

 

Schüler: "Meister, was bedeutet es, ein Meister zu sein?"

 

Meister: "Es ist schwierig, ein Meister zu werden, denn du musst Vater, Mutter und Kind gleichzeitig sein.

Außerdem gibt es für uns sieben wichtige Dinge, die wir beachten müssen, wenn wir uns verbessern wollen. Weißt du sie noch?"

 

Schüler: "Aufmerksamkeit, Weisheit, Energie, Fröhlichkeit, Gelassenheit, Meditation und Gleichmut."

 

Meister: "Gut, jetzt musst du nur noch üben."

 

Schüler: "üben? Aber wie? Wie schaffst du es z.B. die Ananas, die auf meiner Kehle liegt, zu zerteilen, obwohl du verbundene Augen hast?"

 

Meister: "Ich bin aufmerksam und konzentriert auf die Ananas. Ich bin weise, gelassen und gleichmütig während des Schlagens und mein Herz ist jederzeit geöffnet, da ich froh bin."

 

Schüler: "Aber wie schaffst du es, mich nicht zu verletzten?"

 

Meister: "Ich bin aufmerksam beim Schlagen; meine Energie überträgt sich auf das Schwert. Ich bin gelassen und gleichmütig, wenn ich schlage, und weise, wenn ich aufhöre zu schlagen."

 

Schüler: "Aber wie weißt du, wann du stoppen musst?"

 

Meister: "Du musst nach innen schauen."

 

 

 

Kampfkunstschule Ajahn Lao

 

Lao Vongvilay

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